Ich habe die Tasche auf den Hocker gestellt.
Um ein paar Dinge hineinzulegen. Bevor ich aus dem Haus gehe. Meine Handgriffe
sind routiniert. Heute jedoch halte ich inne. Ich stocke. Und öffne die Tasche.
Weiter. Damit mehr Licht einfällt. Auf dem Boden der Tasche (auf ihrem Grund)
liegt ein Gesicht. Es öffnet jetzt langsam die Augen. Und sieht mich an. Dann
beginnt es zu murmeln. Das Gesicht ist weder alt. Noch jung. Weder weiblich.
Noch männlich. Weder schön. Noch hässlich. Es ist alles. Zugleich. Und das
Murmeln wird lauter. Und ich stelle mir vor, dass auch dieses Murmeln ein
Ausdruck dieses Zugleich ist: Alles sagen wollen. Alles. Zugleich. Und dann
überlagert es sich. Es sind viele Schichten. Die sich gegenseitig zudecken.
Eine liegt. Über der nächsten. Ich möchte etwas tun. Mit diesem Zugleich. Gegen
das Zugleich. Und ich nehme einen Rekorder. Der das Murmeln aufzeichnet. Nach
einigen Minuten drücke ich auf Stopp. Dann auf Wiedergabe. Und ich stelle eine
andere Geschwindigkeit ein. Einen langsamen Modus, der alles auseinanderzieht. Und
tatsächlich: Ich höre jetzt etwas. Ich höre klar. Es sind einzelne Wörter. Es
klingt, als würden sie sich mühevoll durch den Äther bewegen. Und dann sind sie
da. Sie stehen im Raum. Sie bilden eine Wand. Eine gewaltige Wand. Sie ist
wortgewaltig. Ein Massiv. Aus Wörtern. Und ich höre. Und ich lese sie jetzt.
Zugleich. Es heißt: Dies ist kein Ort. Dies ist kein Wort. Für ein Zugleich.
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