Zeitfragment

 

Seit ich in einem Uhrwerk lebe,

hat sich die Zeit verändert.

Ihr Fluss scheint gefroren.

Vielleicht strömt es noch unter dem Eis.

Manchmal sehe ich Lichter darin.

Ich warte.

Dieses Warten ist unbestimmt -

unbestimmbar in Dauer und Tiefe.

Meistens lese ich.

Ich lese, 

was das Uhrwerk für mich bereithält.

Gerade erzählt es von einem Innenhof.

Ich halte inne -

und betrete den Hof,

der aus Ziffern und Zeigern gemacht ist.

Dazwischen entdecke ich Pflanzen.

Ich gehe näher heran.

Es sind Zeitlosengewächse,

mit denen ich das Uhrwerk speise.

Trip

Wir gehen am Nordstrand an Land.
Noch im Sand öffnen wir die erste Nachricht.
Es lebt darin.
Schon spüren wir die Strömung.
Gleich mehrere Hotlines fließen hier zusammen.
Über eine buchen wir Flüge.
Und während wir noch unsere Uhren abgleichen,
tragen deren Zellen schon die neue Zeit in sich.


Es ist eine eilige Reise,
auf der uns Wände aus Schnee begleiten,
die einen Korridor für uns bilden.


Wir nähern uns dem Ziel, sagen die Instrumente.
Dann erreichen wir den Garten,
der sich wie ein knospiger Mantel um uns legt.