Ich habe mir das zweite Planquadrat
ausgesucht. Das zweite von unten. Zur Betrachtung. Auf diesem Teil des Bildes
sind Tropfen zu sehen. Die ich bald genauer in Augenschein nehme. Denn
ihretwegen bin ich hier. Ihretwegen die lange Reise. Man hat mir die Erlaubnis
gegeben, näher heranzutreten. An das Bild. Das raumfüllend ist. Ich befinde
mich in einem Industriegebiet. Das Bild hängt in einer Halle. Es wird hier
gezeigt. In seiner ganzen Größe. Der Zutritt ist beschränkt. Mir wurde
freier Zugang gewährt. In meinem Koffer befinden sich optische Instrumente. Zunächst
aber möchte ich alles so betrachten. So. Mit bloßem Auge. Um zu sehen, wie sie auf
mich wirken. Die Tropfen. Ich nehme einen Stuhl. Und setze mich vor das Bild. Direkt
vor das Planquadrat. Ich sehe unzählige Tropfen. Die jetzt zu tanzen beginnen. Ich
gehe in den Rhythmus hinein. Und dann erkenne ich ihn. Es ist ein Regentanz.
Man tanzt diesen Tanz. Auf der anderen Seite. Der Erde. Und jetzt ist er hier. Und
ich weiß, dass es Einschlüsse gibt. In den Tropfen. Wie bei Bernstein. In dem
ich kleine Käfer und Teile von Pflanzen fand. Versiegelt. Im Stein. Jetzt nehme
ich eine Lupe. Und betrachte einen Tropfen. Ich sehe Menschen. Darin. Tanzende
Menschen. Ich sehe eine Landschaft. Eine Savanne. Dort sind Menschen. Die im
Kreis tanzen. Und ich gehe. Über. Zum nächsten Tropfen. Und nehme eine noch stärkere
Lupe. Dann erkenne ich den Einschluss: Es ist ein einzelner Tänzer. Der sich
dreht. Schneller. Und schneller. Und plötzlich innehält. Um mich anzusehen. Er
hält meinen Blick. Und springt dann. Aus dem Bild. Und läuft. Weiter. Ich sehe ihm
nach. Lange. Bis ich mich eingeholt habe.
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