Anfangs
habe ich mich nicht getraut hinüberzuschauen. Mein Blick blieb an dem Holz
hängen. Und verfing sich. In der Maserung. Schlüpfte in ein Astloch. Oder
spielte mit den Jahresringen. Bald kannte ich mich gut aus. Dort drinnen. Im
Holz. Und begann, mich einzurichten. Ich schnitzte mir einen Tisch. Dann einen
passenden Stuhl dazu. Manchmal blieb ich bis zum Abendbrot. Das ich dort
einnahm. Baute ein Regal. Stellte Bücher hinein. Las. Vorzugsweise Gedichte.
Die ich dann laut vor mich hinsprach. Das klang schön. Mitten im Holz. Ich
setzte Fenster ein. Blickte hinüber. Kurz nur. Dann länger. Gewöhnte mich an
den Anblick. Schuf eine Tür. Die ich morgen öffnen werde.
Samstag, 30. Mai 2015
Tal 21
Keiner weiß, wie es zu der Nummerierung
kam. Oder warum man das hier überhaupt mit Nummern versah. Oder zu dieser
Bezeichnung gelangte. Es gibt ja nur drei. Die sind sehr tief. Aber es fehlen
die Berge. Dazu.
Projektion | digital
Ich
habe
das
Drehtor
mit
der Spange
entsiegelt.
Und
betrete
den
atmenden
Raum.
Sehe
ein
Relief.
Aus
Nestern.
Und
wildere.
Sie.
Freitag, 29. Mai 2015
Raumflucht
Dieser
Raum ist in Bewegung. Ständig. Und aus der Form geraten. Die Wände haben sich
verschoben. Deshalb schließt die Decke nicht mehr ab. Steht über und ragt in
das Nachbarzimmer. Was auch diesen Raum entstellt. In den klaffenden Spalt
haben wir Decken gestopft. Erst zwei. Dann vier. Dann abermals zwei. Der Spalt ist
nicht kleiner geworden. Und die Decken sind einfach verschwunden. Wir haben auf
beiden Seiten der Wand gesucht. Aber da ist noch etwas. Dazwischen.
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