Logbuch (2)

Im Aufzug begegnete ich Reptilien

und blickte in ihre Farnaugen.

Ich war auf meinem Weg nach oben

zur Hochfläche.

Dort badete ich im Nest der Mitternachtssonne.

Es fühlte sich sandig an.

Ich fuhr nach unten in die Bergwerke

und stellte mich auf die Lichtung.

Ich lauschte dem Gesang der Sturmvögel,

der mich gelblich stimmte.

Jetzt bin ich wieder im Aufzug

und fahre nach

N

E

B

O

Feldstudie

Die Studie über die Fledermaus

entstand in den Wäldern  –

unweit des Riesenrads

(eine Requisite des Tieres).

Wir ließen uns zeichnen von ihm

und blickten in großformatige Gesichter,

in denen irgendetwas fehlte

(es war die Mulde zwischen Nase und Mund –

auch Philtrum genannt – wie das Tier uns sagte).

Die Fledermaus ließ uns ROHBAU buchstabieren.

Wir sagten D-A-C-H.

Und das Tier fand eine Erklärung, die neuronal war.

Teil einer Serie (17)

Im Haus der Tiefseetaucher

trifft mich ein künftiger Blick.

Ich ziehe aus den Wäldern

hinter die Uhren.

Dort esse ich Fossiles.

Und meine Haut wird

eine durchsichtige Frucht.

In ihrem Kern die Codes

von Drachenfisch und Seefledermaus.

Zeitgeister

Zwischen den Körpern

ist alles schwenkbar.

Und wir beißen uns einen Pfad

durch das Lampenfeld, in dem wir liegen.

Wir balancieren hinter den Vorhang,

wo in der Strömung Taucher stehen.

(unweit der Kastanie)

Und unser Blick

f

ä

l

l

t

auf ihre Kiemen.

Mustererkennung

Ich habe Waben gesehen -

in den Augen der Kleiderpuppe.

Ich bin eine nackte Leiter emporgestiegen –

bis in ihr Haar - und habe dort Kreide gegessen.

Alles ist mir ganz weiß geworden.

Im Schein des Außenlichts blickte ich dann

auf den freiliegenden Grund ihres Kopfes.

Seither kenne ich den Ort, wo die Gezeiten wohnen.