Orla Wolf

Orla Wolf
zuckerauge: ISSN 2569-9458

Montag, 30. November 2015

Spiralmuster



Die Stadt
ist eine
Blue Box.

Aus
Rohelementen.

Zu Ebenen
montiert.

Im Kopf.

Das spielt sich dann ab.

Unter den
Augendeckeln.

Strömendes Material



Mono.
Stereo.
Mono.
Tanzen.
Ganz bedächtig.
Im Beton.
Dann unter den Felsen schweben.
Mit atmenden Bildern.
Im Mund.

Unterseeboot



Im
Fußboden
tauchen.

Und
die
Textur
des
Marmors
durchwandern.

Dem
Klang
des
Stroms
folgen.

Zum
Meteor hin.

Seinem
Murmeln
lauschen:

Er
spricht
von
einem
Raum.

Der Nacht.

Bild



Augen
liebkosen.

Tief
im
Wald.

Und der
Sehstrom
wird ein
denkender
Standort.

Samstag, 28. November 2015

Schichtung



Ich entferne die letzte Tapetenschicht. Stück für Stück. Und darunter kommen immer mehr Fotografien zum Vorschein. Es sind Porträts. Von Menschen. Aus einer anderen Zeit. Sie tragen Kleider, die ich nicht kenne. Während mein Blick über die Wand schweift, gerät alles in Bewegung: Die Menschen strecken sich. Und klettern aus ihren Bildern heraus. Einige geben sich die Hand. Umarmen sich. Lachen. Und sprechen. In einer mir fremden Sprache. Dann winken sie mir zu. Und laden mich ein, zu ihnen zu kommen. Ich zucke ratlos mit den Schultern. Denn ich habe keine Idee, wie ich sie erreichen soll. Dort. Auf der Wand. Doch dann weiß ich, was ich zu tun habe: Ich gehe zum Schrank, öffne eine Schachtel und nehme eine Fotografie von mir heraus, um sie sogleich auf der Wand zu befestigen. Nun verstehe ich die fremde Sprache. Man bittet mich, wieder eine Tapete anzubringen. Während ich die letzte Bahn andrücke, schlüpfe ich darunter. Dann wird alles ganz weiß. Und ich höre vertraute Stimmen. Manchmal überlege ich noch, was ich jetzt wohl gerade mache. Dort. In meinem Raum. Vor der Tapete.