Zauber (4)

In diesem Spiegel sind silberne Schleusen versteckt.

Ich passiere sie und gelange in einen Raum.

An seinen Wänden entdecke ich meine eigene Handschrift.

Von dort aus verläuft ein Weg durch unbewohnte Landschaften.

Schließlich erreiche ich einen Krater.

Er ist aus Glas.

Ich gehe bis an seinen Rand und blicke hinein.

Dort unten läuft ein Film.

Und ich sehe Pfauen, die mit Federn spielen.

Blühende Netzhaut

Folgt man dem Strom der Pflanzen,

erreicht man nach langer Wanderung ein Plateau.

Von hier oben zeigt sich eine verschneite Landschaft.

Der Weg nach unten ist steil und unbefestigt.

Im Tal angekommen,

knirscht der Schnee unter den Sohlen und glitzert wie Glas.

Berührt man ihn,  

fühlt er sich trocken an.

Aber er schmilzt schnell in der Handfläche,

und schon bildet sich ein Pool.

Taucht man darin bis auf den Grund,

so stößt man dort unten auf einen Turm.

An seiner Außenmauer hängt eine Tafel,

die seine Geschichte erzählt:

Einst stand er im Mündungsgebiet eines Flusses,

wo er den Träumen der Fische entsprang.

Automat

Am Wasser steht eine Weberei.

Von hier verlaufen Fäden in alle Richtungen.

Folgt man ihnen nach Westen,

durchquert man einen Nadelwald.

Dann taucht ein Bergwerk auf.

Der Eingang erinnert an einen Mund.

Alles schmeckt hier nach Rosen.

Im Innern gibt es weite, unebene Flächen.

Man erkennt darin fossile Gärten,

durch die ein Weg verläuft.

Er mündet in ein Rechenzentrum.

Überall hört man schabende Geräusche.

Auf einem Monitor sind blinkende Kurven zu sehen.

Sieht man sich weiter um, setzt sich ein Bild zusammen.

Von hier werden sandige Nachrichten um die Nordhalbkugel geschickt.

Tundra und Taiga werfen ihre Flechten, Gräser und Nadeln ab –

und werden zu Feinwerkzeugen der Maschinen.

Farming

Die Reise führt in die Wärme eines Signals.

Es geht von den Birken aus,

die man ins Hochland geflochten hat.

In den Nächten beleuchten sie eine Turbinenhalle,

wo man aus altem Licht Sonnen macht.

Versuch einer inneren Landschaft

In den Monokeln leben jetzt Vögel.

Sie sind sehr muskulös und haben glattes Haar.

Hinter dem Glas ist ein Raum.

Dort ist Neumond.

An diesem Tag kommen die Vögel hierher.

Sie untersuchen die vierteiligen Wandstücke –

und nehmen Gesteinsproben.

Zwischen den Steinen finden sie Kirschrotes.

Es ist eine Zunge –

und Teil einer Langspielplatte.