für A.
Ich wusste nicht, wo die Geräusche herkamen.
Denn der Saal, in dem ich mich befand, war leer. Es gab einen Flügel. Aber dieser
ließ sich nur durch Spuren auf dem Parkett erkennen. Der Saal war gut
ausgeleuchtet. Kein Zwielicht. Keine Schatten. Und trotzdem war da
zwischendurch dieser Ton. Von dem ich nicht wusste, woher er kam. Vielleicht
fand draußen etwas statt. Das ihn erzeugte. Aber so klang es nicht. Es klang. Im
Raum. Und es war. Hier. Dann sah ich, dass von der Decke ein Mikrofon
herabhing. An einem Kabel. Genau in der Mitte des Raums. Es war silbern. Und
ich fragte mich, warum ich es nicht gleich gesehen hatte. Aber vielleicht hing
es auch zu hoch. Sodass es nicht direkt in mein Blickfeld fiel. Ich wunderte
mich. Trotzdem. Denn dieses hängende Mikrofon allein erklärte ja nicht den Ton.
Da musste noch etwas sein. Etwas, das sprach. Weil das, was ich hörte, etwas Sprechendes
war. So stellte ich mich unter das Mikrofon. Um es zu betrachten. Und
verlagerte die Sicht. Von einem Bein auf das andere. Schaute einmal mehr von links,
einmal mehr von rechts. Hoch. Zum Mikrofon. Besonders aufmerksam dann, wenn ich
wieder den Ton vernahm. Ich suchte. Nach der Quelle. Aber sah nichts. Und
nachdem ich nun eine ganze Weile schaute und lauschte und überlegte und suchte,
war meine Erklärung, dass sich hier etwas versteckte. Das sich immer dann
versteckte, wenn ich zum Mikrofon sah. Ich war einfach einen Wimpernschlag zu
spät. Und so sah ich es nicht. Weil es sich schon wieder versteckt hatte.
Hinter dem Mikrofon. So war es doch. Gewiss. Und so blieb ich noch. Einen
weiteren Abend. Im Saal. Um meine Beobachtungen fortzusetzen. Und der Ton kam. Und
darin die Stimme. Darin die Sprache. Und wieder war es verdeckt. Versteckt.
Hinter dem Mikrofon. Hinter dem Mikrofon musste es sein. Es war schon sehr
spät, als ich plötzlich Haare sah. Ganz kurz nur. Hinter dem Mikrofon. Das
waren meine. Und jetzt wusste ich, wer sich dort versteckte.
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