Sie erinnern mich an Perücken. Sagte ich zu
der Frau, die auf dem Boulevard Saint-Michel neben mir ging. Sie sah mich an
und lachte. Wir schlenderten ins La
Dauphine und bestellten Café. Und ich beschrieb ihr, was ich sah. Die
fortwährende Veränderung ihres Haars. Mal war es schwarz. Glatt. Und kurz. Dann
rot. Wie gewelltes Feuer. Es wurde blond. Ein Pagenkopf. Schließlich kastanienfarben.
Dann saß sie vor mir. Streng gescheitelt. Und es setzte sich fort. Nach den
Damenfrisuren kamen die Herrenfrisuren. Und dann solche, die ich aus Filmen kannte.
Aus allen Epochen. Bis weit in die Zukunft hinein. Auch das Material und die
Beschaffenheit ihres Haars änderten sich. Und als es blau war und aus
Aluminium, zog ich daran. Sie lachte. Weil nun alles herausbrach. Aus ihr. Das
Innere ihres Kopfes war ein Haarknäuel. Ich gab ihr einen Spiegel. Was wir
sahen, war prachtvoll. Und sehr schön. Noch heute denke ich oft an ihr Haar. Komme
ich an einem Perückengeschäft vorbei, bin ich glücklich. Ich gehe hinein und setze
sie mir auf. Die Perücken. Erst rot gelockt. Dann streng gescheitelt. Schließlich
nehme ich die dritte. Aus dem Regal. Sie ist blond. Und jetzt bin ich. Sie.
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