Am
Anfang vermutete ich es im Außen. Ihn. Den Regen. Irgendwann kam ich damit nicht
weiter. Draußen schien die Sonne. Seit Wochen schon. Der Boden war trocken. Und
die Zeitungen sprachen bereits von einer Dürre. Vor meinen Augen jedoch regnete
es. Es regnete für mich. Ohne Unterlass. Und ich hatte keine Erklärung dafür.
Es war kein Weinen. Obwohl mir jetzt immer häufiger danach zumute war. Weil es
nicht aufhörte. Mit dem Regen. Es war ein gleichmäßiges, dichtes Fallen der
Tropfen. Einem Vorhang gleich. Nur nachts, wenn ich schlief, blieb der Regen
aus. Sobald ich erwachte und meine Augen öffnete, setzte er wieder ein. Ich
untersuchte meine Augen. Nach Drüsen. Sie mussten sich ja am oberen Lidrand
befinden. Aber da war nichts. Ich stellte mir Wolkenfelder vor. Hinter meinem
Auge. Oder auch darüber. Die sich abregneten. Aber auch diese Wolken mussten
sich ja bilden. Sie mussten aufziehen. Und sich verdichten. Und mir wurde der
ununterbrochene Regen vor meinen Augen zunehmend lästig. Denn mir verschwamm
alles. Andererseits (so überlegte ich) trat alles heraus. Aus mir. Vielleicht
sollte ich es als befreiend empfinden. Als etwas ausnahmslos Schönes. Dann aber
untersuchte man meine Augen. Und verschrieb mir etwas. Seither gehen meine
Augen spazieren. Im Nachtregen. Meines Schlafs.
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