Es war kein Bewuchs. Auch keine Beschichtung.
Der städtischen Oberflächen. Vielmehr war alles aus ihm gemacht: Dem Moos. Die Häuser.
Die Straßen. Die Gärten und Parks. Die Verkehrsmittel. Selbst das Licht. Daran
hatte man lange gearbeitet. Und sich für Sternmoos entschieden. Das leuchtete.
Warm. Und hell. Die Menschen mochten die Stadt. Sie lebten gern in und auf und unter
dem Moos. Es war warm. Und weich. Und bot ihnen Schutz. Die Bewohner hatten
etwas Federndes. Das lag auch an dem Moos, das einem weichen Teppich glich. Niemand
verletzte sich hier. Denn das Moos hielt viel ab. Im Moos verfingen sich auch
Worte. Die lauten. Das Gebrüll. Und Geschrei. Sodass das Laute keinen Raum
fand. In der Stadt. Die Menschen aßen das Moos. Und sie gaben es auch ihren
Tieren. Langsam trat eine Veränderung ein. Die Menschen wurden selbst immer
mehr zu Moos. Sie waren jetzt grün. Und weich. Und unterschieden sich kaum noch
von ihrer Umgebung. Bis sie eins waren. Und sich nichts mehr abhob. Von diesem
Grün. Dann zog sich von den Rändern der Stadt ein Moosteppich die Hänge hinauf.
Bis in die Stadt. Sodass bald schon alles unter einer grünen Schicht lag. Und
diese Schicht zog weiter. Und überzog immer mehr. Erst Städte. Dann Länder. Schließlich
das Meer. Und dem Moos wuchsen jetzt unzählige Augen. Es waren die Augen all
jener, die hinausschauten. Aus ihm. Sehend änderte das Moos die Richtung. Und
schob sich weiter. Voran. Zweiundfünfzig Tage. In Richtung Neufundland. Und dort
traf es. Sich selbst.
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