Diese Gebiete sind sehr weitläufig. Und ähneln
sich. Es sind symmetrische Flächen. Planquadraten gleich. Die ganz eben sind.
Und baumbestanden. Die einzige Variation zwischen den Flächen besteht darin,
dass sich Nadelwald und Laubwald abwechseln. Von Quadrat zu Quadrat. Ich habe
einzelne Bereiche schon genauer untersucht. Die Bäume stehen in Reihen. Man hat
Zahlen und Buchstaben angebracht. Wie auf einem Schachbrett. Und es gibt
Ähnlichkeiten. Und Gleichzeitigkeiten. Bei den Flächen. Wenn neben Baum b7
rechts vom Stamm eine Rotkappe wächst, so ist dies bei allen anderen von mir
untersuchten Quadraten auf der Position b7 auch der Fall. So verhält es sich
auch mit Moosen. Nestern. Und Zeichen. In der Rinde. Das Gebiet hier liegt weit
abseits der Städte. Ich hatte noch keine Begegnung. Mit einem Menschen. Und frage
mich, wo sich die Arbeiter aufhalten. Die all dies hier bewirtschaften. Den
gesamten Bestand. Und sich um das Zählen und Kartografieren der Bäume kümmern.
Heute gehe ich in ein Teilgebiet im Nordwesten. Es ist eine Tageswanderung von
hier entfernt. Dort bin ich noch nicht gewesen. Auf meiner Karte ist eine Hütte
eingezeichnet. In der ich übernachten werde. Gegen Abend erreiche ich mein Ziel.
Und ich finde alles, was ich brauche. Für die Nacht. Ich habe Proviant dabei.
Und hier gibt es Decken. Einige Töpfe. Geschirr. Und das Wasser ist von guter
Qualität. Da ich sehr erschöpft bin von meiner Wanderung, schlafe ich früh ein.
Auf meiner Karte ist das Gebiet, das ich morgen aufsuchen werde, durch eine
Schraffur hervorgehoben. Und wird als Terra
incognita bezeichnet. Was mich sehr interessiert. Und reizt. Das ist der
Grund meines Hierseins. So breche ich auf. Früh schon. In ebendiese Richtung.
Irgendwann gelange ich an ein Schild. Ich lese: Interforest - Zwischenwald.
Und tatsächlich scheint direkt dahinter etwas Neues zu beginnen. Es ist weder
ein Nadelwald – noch sehe ich Laubbäume. Stattdessen sind dort zahlreiche
Felsen. Die etwas größer sind als ich. Sie sind aus keinem gewöhnlichen Stein. Denn
sie funkeln. In allen Farben. Und so nehme ich an, dass sie aus Kristall sind. Dieses
Funkeln wird noch verstärkt durch Wasser. Bäche. Die sich um die Kristallfelsen
schlängeln. Schon treibt eine hölzerne Barke auf mich zu. Und ich gleite
hinein. Die Fahrt verläuft sehr gemächlich. Und führt mich um zahllose
Kristallfelsen herum. Mir gefällt das Licht. In dieser Landschaft. Das beständig
ein wenig läutet. Und so gleicht das Licht hier einem Glockenspiel. Das ganz
sanft tönt. An meinem Ohr. Auch die Luft ist angenehm. Sehr klar. Und sie
riecht leicht. Nach Kirschen. Irgendwann hält die Barke. An einem Steg. Und im
Hintergrund sehe ich ein Haus. Es gleicht einem Herrenhaus. Eingebettet in eine
waldige Landschaft. Und ich gehe darauf zu. Auf der Veranda sehe ich eine
gedeckte Tafel. Ich weiß, dass dies für mich bestimmt ist. Und man auf mich
gewartet hat (wie man es immer tat – und fortan immer tun wird). Dennoch sehe
ich keine Menschen. Und auch in den folgenden Tagen, Wochen, Monaten und Jahren
speise ich allein. Im Zwischenwald.
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