Die Oberflächen veränderten sich. Zuerst
erschien mir der Spiegel anders. Und als ich mit meinem Finger über ihn strich,
spürte ich es: Da waren feine Erhebungen. Kleine Punkte. Sie fühlten sich weich an. Und folgten dem
Strich meines Fingers. Ich konnte die Punkte auf dem Spiegel fühlen. Sehen
jedoch nicht. Ähnliches geschah mit meinem Arbeitstisch. Mit Türen. Die ich
öffnete. Oder schloss. Dann mit den Scheiben in der U-Bahn. Überall waren diese
Erhebungen. Und als ich in der Bahn wie beiläufig die Scheibe berührte, war
mir, als wäre da etwas. Unter den Punkten. Etwas, das unter Spannung stand. Und
sich nach oben drückte. Und als ich wenig später das Bürogebäude betrat und im
Aufzug stand, sah ich es. Jetzt sah ich es. Die Innenflächen des Aufzugs
begannen zu keimen. Was sich dort zeigte, hatte die Farbe und Beschaffenheit
des Aufzugmaterials. Es wuchs. Es kam heraus. Und entfaltete sich. Allmählich
begann ich zu verstehen, was dies bedeutete: Die Räume würden sich schließen. Da
von allen Seiten, den Decken und Flächen, etwas aufeinander zuwuchs. Sich den Raum
nahm. Und ihn besetzte. So stieg ich aus. In der dritten Etage. Und ging die
restlichen Stockwerke zu Fuß. Aber auch dort wurde der Gang schon enger. Und
als ich die Tür meines Büros öffnete, war alles darin verwachsen. Es war
zugewachsen. Und so schloss sich alles. Zimmer. Korridore. Aufzüge. Häuser.
Flughäfen. Bahnen. Und Schiffe. Ich verließ die Stadt. Die jetzt eine Wucherung
war. Und nach den Innenräumen nun auch die Außenräume befiel. Zwischen den
Häusern. Den Gebäuden. Und Fabriken. Auch dort verdichtete sich der Raum. Bis
er abgedichtet war. Ich verließ die Stadt. Und es galt, einen anderen Ort zu
finden. Ein Ort, der noch freistand. Ich ging. Und ging. Weiter. Und dann
wusste ich, dass ich frei stand.
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