Heute sind sie mir zum ersten Mal aufgefallen.
Als ich über den Boulevard spazierte. Sie kamen mir entgegen. Leuchtende
Menschen. Sie gingen an mir vorüber. Und als ich mich nach einigen Schritten nach
ihnen umsah, waren einige von ihnen wieder erloschen. Ich setzte meinen Weg
fort. Und schon kamen mir die nächsten entgegen. Leuchtkörper. Ich setzte mich
an einen Tisch. In einem Straßencafé. Von hier hatte ich die Passanten gut im
Blick. Und auch auf der Terrasse waren sie. Einige waren ganz hell. Wie von
innen beleuchtet. Vielleicht tranken sie phosphorisierende Getränke.
Frühstückten Glühbirnen. Oder hatten Sonnen. In sich. Und dann erloschen sie. Wieder.
Wie ausgeknipst. Ich versuchte, das Gesetz hinter dem Leuchten zu finden. Eine
Gesetzmäßigkeit. Einen Auslöser. Auslöser traf es gut. Denn sie gingen ja. Aus.
Um irgendwann wieder anzugehen. Vielleicht waren da Kontakte. Im Pflaster. An
den Ampeln. Oder in den Platanen. Vielleicht gab es sogar Kontaktstellen. In
den Läden. Geschäften. Und Restaurants. Möglicherweise waren da Lichtschranken.
Die sie passierten. Am Tisch neben mir saß jemand. Dann sah ich, dass auch er leuchtete.
Ich sprach ihn an. Auf das, was ich sah. Er antwortete mir nicht. Stattdessen
blickte er mich an. Aus leeren Augen. Es waren erloschene Augen. So wie er selbst
jetzt. Ein ausgeschalteter Körper. Dann stand er auf. Nach einigen Metern
begann wieder dieses Leuchten. Und er kam zurück zu mir. An meinen Tisch. „Ich
bin ein Schein“, sagte er. Und strahlte.
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