für D.H.K.
Als ich am Tisch Platz nahm, fiel mein Blick
sogleich auf das Bild an der Wand gegenüber. Es war ein Kupferstich. Und zeigte
Menschen, die auf einer Waldlichtung im Kreis um einen Baum tanzen. Jemand
hatte oberhalb des Bildes Federn hinter den Rahmen gesteckt. Schwarz
gesprenkelt. Auf olivbraunem Grund. Vielleicht die eines Fasans. Dann hörte ich
Laute. Von Vögeln. Und ein leichter Wind ging durch den Raum. Die Menschen um
den Baum gerieten in Bewegung. Ihr Tanz wurde schneller. Und schneller. Dann war
da nur noch ein dunkler Ring. Und ich schloss die Augen, weil mir schwindelig
wurde. Als ich sie wieder öffnete, stand die Gruppe ganz still. Ihre Blicke
richteten sich nach oben. In Richtung der Federn. Alle reckten sich. Und
öffneten ihre Lippen. Dann fielen die Federn hinab. Direkt in ihre Münder.
Jetzt kam die Gastgeberin mit einer Teekanne herein, schenkte uns nach und
blickte dann suchend in Richtung Bild. Federn,
die in Münder fallen, sang sie leise. Und sah mich versonnen an.
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