Ich
lebe in einem Wasserwerk. Und arbeite als Synchronsprecher. Meistens trage ich
Schwimmflügel. Manchmal auch einen Bleigurt. Hier gibt es nur ein einziges
Blau. Aber ja doch. Das finde ich sehr ausgefallen. Es kommen oft Menschen vorbei.
Die sich synchronisieren lassen wollen. In ihrer eigenen Muttersprache. Einfach
so. Oder auch zum besseren Verständnis. Einer vergangenen Situation. In der sie
gerne etwas anders gesagt hätten. Rewind also. Als ich meine Tätigkeit aufnahm,
habe ich mich oft versprochen. Und auch häufig verschluckt. Ich habe Fragen
gestellt. Diese typischen Fragen eben. Aber nicht zugehört. Das spüren Sie
dann. Heute ist das anders. Die Leute kennen mich von Fotos. „Ich kenne Sie von
Fotos“, sagen sie dann. „Wenn das kein Grund ist, sich zu erinnern“, entgegne
ich. Einiges ist schwer zu sagen. Und wiegt auch schwer. Wir tauchen
dann ab. In einen Wortkelch. Und lauschen dem Unterwassergespräch. Wenn wir
wieder an die Oberfläche kommen, ist es anders gesagt.
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