Orla Wolf

Orla Wolf
zuckerauge: ISSN 2569-9458

Mittwoch, 9. Dezember 2015

Fünf Variationen über die Zeit | IV



Ich werde geschrieben haben. Und es lesen. Dann werde ich irgendwann auf die Uhr geschaut haben. Sie steht still. Ich frage: Wie spät ist es? Es wird keine Antwort gegeben haben. Ich gehe hinaus. Und lausche. Es wird ganz still gewesen sein. Ich rufe. Keine Antwort. Dann verschwinden die Häuser. Ich gehe umher. Ich werde nach Menschen gesucht haben. Nach Lebenszeichen. Ich renne. In Richtung Fluss. Den Fluss werde ich nicht mehr vorgefunden haben. Dort ist jetzt ein Würfel. Er ist weiß. Und groß wie ein Haus. Ich werde ihn betreten und mich umgeschaut haben. Die Wände sind voller Zahlen. Ich werde gerechnet haben. Und zu einem Ergebnis gekommen sein. Ich spreche es aus. Laut. In den Raum. Es wird ein großes Beben gegeben haben. Die Wände werden eingestürzt sein. Und alles wird sich zusammengezogen haben. Auf einen Punkt hin. Ein Bild wird sich gezeigt haben. Und mein Gesang wird ewig gewährt haben. So wie ich ihn jetzt höre.

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