Orla Wolf

Orla Wolf
zuckerauge: ISSN 2569-9458

Mittwoch, 2. November 2016

Ton



Da ging jemand. Am Ende der Straße. Und war ganz. Aus Ton. Ich glaubte, mich übergeben zu müssen. Beim Anblick. Vielleicht, weil ich das, was ich für Ton hielt (halten wollte), schon da als Staub wahrnahm. Gepresster Staub. Der sich lösen würde. Dieser Mensch hatte eine ungesunde Gesichtsfarbe. Und auch seine Hände und der Hals hatten dieses Graustaubige. Er musste schon bald, als wieder Wind aufkam, zerfallen sein. Sich in alle Himmelsrichtungen zerstreut haben. Um dann (an einem anderen Ort, an einem anderen Platz in der Stadt) wieder eine Bindung einzugehen. Mit seinen eigenen Partikeln. Eine Verbindung. Mit seinem zerstreuten Selbst. Nur die Farbe (dieses Tonigstaubige) verrät ihn. Und führt ihn zurück zu dem, was er war. Am Ende der Straße.

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