Ich stehe auf einem Wellblechdach. An meinen
Armen sind Flügel. Ich habe sie mir aus Farn gemacht. In der Zeit, als ich im
Wald lebte. Sie sind ganz grün geblieben. Ich habe mir die Vögel angeschaut. Ihre
Flügel. Um zu sehen, wie die einzelnen Federn angeordnet sind. Damit ich das
nachbilden kann. Sorgsam. Mit meinem Farn. Und seither bin ich an ganz
verschiedene Orte gegangen. Mit den farnigen Flügeln. An meinen Armen. Heute
ist es ein Gebäude mit einem Wellblechdach. Dass es ein solches sein würde,
konnte ich nicht wissen. Es stand nichts über. Von diesem Material. Als ich von
unten alles in Augenschein nahm. Und so fand meine Begegnung mit dem Wellblech erst
statt, als ich das Dach betrat. Ich mag die Form des Blechs. Durch die
einzelnen Rinnen kann ich Gegenstände schieben. Oder Wasser hineingießen. Das (vorausgesetzt,
es gibt ein Gefälle) durch die Rinne fließt wie durch ein Flussbett. Das traf
hier nicht zu. Es gab kein Gefälle. Das Dach war eben. Trotzdem war es nicht
ganz einfach, auf diesem gewellten Boden einen sicheren Stand zu haben. Ich sah
hinunter. Die Menschen dort unten blieben stehen. Und sahen hoch. Zu mir. Als
ich mich an der Kante aufrichtete. Und meine farnigen Flügel spreizte.
Gesprungen bin ich dann immer. Auf der anderen Seite.
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