Ich sehe sie in den Abendstunden. Nach
Sonnenuntergang. Oder nachts. Sie trägt eine dunkle Brille. Und ist immer in
Silber gekleidet. Sie geht auf das Feld. In der Mitte der Stadt. Den Kopf in
den Nacken gelegt, betrachtet sie das Firmament. Und begrüßt jeden Stern
einzeln (sie kennt alle Namen). Vor dem Mond verneigt sie sich. Manchmal kommen
Tiere hinzu. Die sich still neben sie setzen. Dann geht sie weiter. Ich folge
ihr durch nächtliche Straßen. Die zu dieser Stunde menschenleer sind. Und ich sehe,
wie sie in einem bestimmten Rhythmus immer wieder etwas auf die Straße fallen lässt,
das dann im Asphalt verschwindet. Die Häuser, an denen sie vorbeigeht, machen
Geräusche. Als ginge ein starker Wind durch sie. Ich höre die Balken. Über ihr fliegen
jetzt drei Vögel. Mit glühenden Flügelspitzen. Sie lacht. Und geht weiter in
Richtung Fluss. Am Ufer bleibt sie vor einem Glaskasten stehen. Darin ein
Stadtplan. Den sie betrachtet. Dann kommt Licht aus ihrem Mund. Und die ganze
Stadt ist jetzt taghell.
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