Mir kommen schon seit einiger Zeit Kostüme
entgegen. Hier. Wo ich bin. Es sind nur die Kostüme selbst. Es gibt keine
Träger. Jedenfalls sehe ich keine. Die Art der Kostüme ist mir fremd. Ich versuche,
sie bestimmten Epochen zuzuordnen. Aber es gelingt mir nicht. Ich finde keinerlei
Anhaltspunkte. Und so müssen diese Kostüme von weit her kommen. Aus abgelegenen
Gebieten. Besonders ist auch, dass ich die Farben der Kostüme nicht kenne. Ich habe
sie noch nie gesehen. Es fällt mir auch schwer, sie für mich selbst zu
beschreiben. Und ich überlege, welche Farben ich miteinander mischen müsste, um
diese Farbtöne zu gewinnen. Ich komme zu keinem Ergebnis. Vielleicht bricht
sich das Ganze hier einfach anders. In meinen Augen. Sodass ich es sehe. Wie
ich es sehe. Und auch die Form der Kostüme ist mir fremd. Sie haben etwas von
Kegeln. Von Rechtecken und Rauten. Und Dreiecken. Sehr geometrisch. Und mich
beschäftigt die Frage, wie sich die Kostüme eigentlich durch den Raum bewegen. Ihr
Bewegungsablauf ähnelt dem eines Menschen. Aber da ist ja niemand. In dem
Kostüm. Irgendwann bleibt eines der Kostüme vor mir stehen. Und spricht mich
an. Die Stimme klingt monoton. Und sehr blechern. Aber ich bin zu aufgeregt, um
mich daran zu stören. Die Stimme fragt mich, was ich sehe. Ein Kostüm, antworte
ich. Ein Kleid. Geschnitten wie eine Raute. Die Farbe kenne ich nicht. Aber sie ist sehr hell. Das höre ich zum
ersten Mal, entgegnet die Stimme. Neu für mich, dass ich überhaupt etwas trage.
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