Ich ziehe ihn zu. Den Vorhang. Das Gewebe.
An dem ich lange gearbeitet habe. Viele Nächte. In meinem Haus. An den unzähligen
Webstühlen. Die ich hier habe. Es sind immer mehr geworden. Mit den Jahren. Ich
zähle sie nicht mehr. Sie stehen in allen Räumen. Im Garten. In den Ställen und
Schuppen. Zunächst habe ich Tropfen aneinandergereiht. Zusammengefügt.
Wassertropfen. Regentropfen. Das, was ich an den Wasserhähnen, an den Leitungen fand. Ich habe Dunst aufgefangen. Auch
Nebel. Und Tau. Draußen. Und alles hinunterperlen lassen. Dann die Tropfen zu
Garn gemacht. Zu Garn. Als es fertig war, habe ich mich an einen der Webstühle
gesetzt. Und ein Fadensystem gespannt. Die Längsfäden. Mein Gerüst. Schließlich
habe ich mein neues Garn genommen. Mein Wassergarn ist auf und ab gelaufen. Über
und unter die Fäden. Wie Wellen. Und ich habe mit einem Kamm alles immer
dichter zusammengefügt. Und so ist aus dem Garn ein Webstoff geworden. An
anderen Webstühlen habe ich Gleiches getan. Und dann aus den einzelnen Teilen
etwas Großes gemacht. Einen Vorhang. Gewoben aus Wasser. Da war etwas. Das ich
wusste. Seit jeher: Ich werde den Vorhang öffnen. Zur Regenzeit.
Und dann wird es sich zeigen. Dahinter.
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