Da sind Kieselsteine. Und Gewächse.
Durchsichtige Gewächse. Ganz kristallin. Und diese ganzen Kristalle stehen dicht
beieinander. Und irgendwie ergibt das auch ein Bild. Eine Formation. Die ich
aber nicht zu deuten weiß. Ich habe keine Anhaltspunkte, was diese Anordnung,
die ich da vor mir habe, zu bedeuten hat. Das ist ja überhaupt die Frage, ob
dem Ganzen eine besondere Bedeutung zugrunde liegt. Oder ob sich auch das dem
Bild hier entzieht. Und ich einfach nur denke, das sei ein Bild. Und etwas
Tiefliegendes darunter. Vielleicht sind es einfach ein paar Dinge auf
mineralischem Grund. Nichts weiter. Jetzt allerdings passiert etwas. In und mit
dem Bild. Denn die Anordnung gerät in Bewegung. Was ich sehe, ist ein Strudel.
Ein Strudel, den ich sonst nur von Wasser kenne. Wenn ich an einem Fluss stehe.
Oder am See. Auch an bestimmten Stellen im Meer. Gezeitenströme. Der Mahlstrom.
Wo irgendetwas aus der Tiefe rührt. Und das alles weiter aufrührt. Zu einem
Strudel. Dieser Strudel hier bannt mich. Und ich lehne mich immer weiter
vornüber. Weil ich hineinschauen will. In das Innere des Strudels. Bis auf den
Grund. Herausfinden möchte, um was er sich dreht. Um was dreht er sich? Bei
diesem Kreisen meiner Gedanken und bei diesem Kreisen meines Blicks geschieht
etwas. Der Strudel stülpt sich. Mir über. Und ich bin plötzlich unsichtbar. Ich
selbst kann mich nicht mehr erkennen. Wenn ich an mir hinunterschaue, ist dort,
wo ich sonst meine Beine, meine Knie, meine Füße sehe, nichts. Ich sehe. Nichts.
Und auch, wenn ich nach links und rechts schaue. Die Arme. Die Hände. Da sehe
ich. Nichts. Und mir kommt der Gedanke, dass bei diesem ganzen Überstülpen nur
meine Augen geblieben sind. Trotz allem. Meine Augen sind jetzt Kristalle. Vielleicht.
Es ist ja nicht dunkel. In diesem Übergestülpten. Es ist hier wie unter einem durchsichtigen
Mantel. Einem Kristallmantel. Unter dem ich mich befinde. Und nicht mehr
auffindbar bin. Weder für Andere. Noch für mich selbst. Da sind nur meine
Augen. Die sich hier weiter bewegen. Vielleicht werden sich meine Augen im
Laufe der Zeit zueinander bewegen. Aufeinander zu. Wir werden das üben. Ganz
beweglich sein. Sodass sie sich gegenseitig anschauen können. Dann haben sie
eine Augenbewegung. Eine Gegenbewegung. Dann haben sie sich. Dann bleibt den
Augen. Das Auge. Und sie behalten etwas. Im Blick.
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