Ich bin zum Möbelhaus gefahren. Und habe
mich in einen Schrank gesetzt. Der Schrank ist weiß. Und sehr geräumig. Sodass
ich gut hineinpasse. Ohne irgendwo anzustoßen. Ich sitze frei. Frei im Schrank.
Es dauert nicht lang, und die Schranktür öffnet sich. Vor mir steht jemand. Auf
Hüfthöhe. Ich muss ein bisschen nach
oben schauen. Um das Gesicht zu sehen. Ich sehe nichts. Denn die Tür wird
direkt wieder zugemacht. Sehr schnell. Und es knallt. Ein bisschen. Ich lockere
meine Knie. Aber schon geht sie wieder auf. Die Tür. Ein suchender Blick. Ich lache.
Und es wird dunkel. Im Schrank. Ich winkle die Beine an. Jetzt wieder Schritte.
Die sich nähern. Die Tür wird ganz langsam aufgemacht. Dann ein leiser Schrei. Ich
möchte neutral bleiben. Neutral gucken. Wir sehen uns an. Da ist etwas
Flackerndes. Im Blick. Meines Gegenübers. Können Sie mir den Schrank empfehlen?
Ich antworte nicht. Die Tür schließt sich. Wieder. Ich schlage die Beine übereinander.
Dann ein erneutes Öffnen. Jemand fordert mich auf, den Schrank zu verlassen. Ich
gehe. In die Küchenabteilung. Um ein wenig von mir abzulenken. Dann kehre ich
zurück. Zu den Schränken. Diesmal wähle einen aus Echtholz. Und öffne die Tür.
Da sitzt jemand. Im Schrank. Wir sehen uns an.
A: Warum sitzen Sie hier?
B: Ich mache eine Pause.
A: Eine Pause wovon?
B: Ich kann nicht den ganzen Tag im
Restaurant sein. Und nur essen. Und trinken.
A: Ich verstehe nicht.
B: Ich bin Statist. Tagsüber. Ein
Restaurantbesucher. Nachts schlafe ich in den Schränken. Wie alle. Hier.
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