Die Landschaft, durch die ich gehe, ist
nicht bewachsen. Und auch nicht bebaut. Sie ist eine karge Ebene. Es gibt keine
Begrenzungen. Oder Orientierungspunkte. Wie Zäune. Oder Berge. In ihr. Ich
weiß, dass hier einmal viel Wasser war. Das alles auswusch. Wegwusch. Sodass die
Landschaft zu dem wurde, was sie jetzt ist. Vollkommene Leere. Während ich
gehe, sehe ich nicht einmal einen Stein. An dem mein Fuß Anstoß nehmen könnte.
Es ist glatt hier. Ohne rutschig zu sein. Ich habe mir diese Landschaft
ausgesucht, weil ich mir von ihr einen Ausgleich erhoffe. Für das Ungeordnete.
In mir. Ich bin hierhergekommen, damit sich die Leere dieser Landschaft
ausbreitet. In mir. Oder ich ein Teil von ihr werde. Aufgehe. In ihr. Das
Ungeordnete in mir ist das Warme. Und das Kalte. Das sich vermischt. Zu etwas
Lauem. Das mich weder das Kalte noch das Warme spüren lässt. Es ist wie ein
Dümpeln. In mir selbst. Und tatsächlich lässt mich diese Landschaft das Warme
und das Kalte klarer spüren. Als würde das Laue herausgewaschen. Wie einst das
Wasser alles wegwusch. Aus dieser Landschaft. Und alles verschwand. Ich gehe.
Mehrere Stunden lang. Bis irgendwann die Landschaft abreißt. Und ich an einer Abbruchkante
stehe. Der Wind ist sehr stark hier. Sodass ich mich auf den Bauch lege. Um
hinunterzuschauen. Dort liegt alles, was verschwand. Aus dieser Landschaft:
Bäume. Berge. Tiere. Geröll. Farne. Und Moose. Und auch das Laue (aus mir). Ich
weiß, was ich nun tun muss. Ich steige. Dort hinunter. In all das.
Verschwundene. Ich muss darin baden. Und darin aufgehen. In diesem Meer. Aus
Abwesenheit. Bis auch die Leere ganz leer wird.
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