Hier wohnt man anders. Die Wohnstätten
gleichen ihrer Form nach einem Iglu. Sie sind aber nicht aus Schnee. Sondern
aus Ton gemacht. Sodass sich die Farben des umliegenden Landes und die der
Behausungen ähneln. Alles ist in Rotbraun gehalten. Die Menschen hingegen sind
sehr hell. Schneeweiß. Weil sie die Sonne meiden. Ich habe noch nicht
verstanden, ob sie dies aus Vorsicht tun. Oder ob es einen anderen Grund dafür gibt.
Die Verständigung gestaltet sich schwierig. Die Sprache, die hier gesprochen
wird, ist nirgends verzeichnet. Und so gibt es auch keine Wörterbücher. Oder
Übersetzungshilfen. Ich habe Bildtafeln angefertigt. Um meine Anliegen und
Gedanken zu zeigen. Aber die Menschen wenden sich ab. Von den Tafeln. Man
hat mir angedeutet, sie zu zerstören (so habe ich die Geste jedenfalls verstanden).
So bleibt mir nur meine Intuition. Um zu verstehen. Und verstanden zu werden.
Man hat mir einen eigenen Wohnplatz gegeben. Den ich meine Halbkugel nenne. Man
ist sehr gastfreundlich hier. Und lädt mich ein. Immer bei Tag. Alle Häuser
sind durch Gänge verbunden. Die überdacht sind. Sodass man die Sonne nicht
sieht. Und nicht mit ihr in Kontakt kommt. So ist es ganz schattig. Hier. In
den Behausungen brennt immer ein Feuer. Das wärmt. Und auf dem man kocht. Man
lädt mich oft zum Essen ein. So sehe ich viele Behausungen. Die sich im Aufbau gleichen.
Nur die Ziegeln, aus denen die Kuppeln der Häuser gemacht sind, unterscheiden
sich. Es sind Schriftzeichen. Oder Symbole. Darauf. Die ich nicht entziffern kann.
Jede Behausung trägt eine andere Schrift. Nach einigen Tagen (ich bin wieder
beim Essen) spricht mich jemand an. In meiner Sprache. Und möchte wissen, wie
ich meine Behausung nenne. Halbkugel. Entgegne ich. Am nächsten Tag schenkt man mir
die andere Hälfte. Jetzt lebe ich in einer Kugel. Die sich langsam dreht. Um meine
Achse.
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