Wenn ich vor dem Fenster stehe, sehe ich
nichts. Dort, wo sonst die Auslagen liegen, ist alles leer. Das Geschäft jedoch
öffnet. Zu festen Zeiten. Also verkauft man hier. Ungewöhnlich nur, das Schaufenster völlig
ungenutzt zu lassen. Es ließe sich doch etwas zeigen. Es ließe sich Neugier
wecken. Oder gar die Lust. Etwas zu kaufen. Man schaut es an. Man erwirbt es.
Man gebraucht es. Bis es aufgebraucht ist. Und dann spurlos verschwindet.
Vielleicht ist das leere Schaufenster genau diese Abwesenheit. Der Rückzug der
Dinge. Die Dinge haben ihren Platz geräumt. Und die Leere hat Einzug gehalten. Trotzdem
(oder gerade wegen dieser Überlegung) betrete ich den Laden. Und zu meiner
Überraschung (aber vielleicht stimmt das auch gar nicht) sind alle Regale leer.
Ganz hinten im Laden sitzt jemand. Ich gehe langsam auf ihn zu. Schlendernd.
Während ich rechts und links die leeren Regale streife. Mit meinen Blicken. Die
Leere ist ungewohnt. Es ist ein ungewöhnliches Sehmuster für einen Laden. Weil mich
hier alles an eine Räumung erinnert. Was verkaufen Sie?, möchte ich wissen.
Alles. Entgegnet man mir.
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