Irgendwo hier im Zimmer klingelte ein
Telefon. Der Ton war mir unbekannt. Ich hörte ihn zum ersten Mal. Aber das
Gerät musste sich ganz in der Nähe befinden. Ich sah mich um. Stand auf. Ging
durch den Raum. Und tatsächlich: Auf der Fensterbank stand ein Telefon. Aus schwarzem Bakelit. Mit einer Wählscheibe.
Wie ich es aus Filmen kannte. Es klingelte weiter. Der Ton an sich war mir
nicht unangenehm. Aber ich war mir unschlüssig. Nachdem ich es noch vier weitere
Male hatte klingeln lassen, nahm ich schließlich ab. Ich sagte nichts. Und
lauschte. Es war ganz still. Am anderen Ende. Aber ich wusste, dass dort etwas
war. Und dann hörte ich ein kriechendes Geräusch. Da kam etwas durch die Leitung.
Auf mich zu. Ich legte den Hörer auf die
Fensterbank. Und wich zurück. Und obwohl ich nun einigen Abstand zum Hörer
hatte, konnte ich das Geräusch noch deutlich hören. Dann bewegte sich der
untere Teil des Hörers. Ich wusste, dass sich die Sprechmuschel abdrehen ließ.
Dass es ein Gewinde gab. Und genau das drehte sich. Bis das Bakelit-Gehäuse
schließlich abfiel. Es sah jetzt aus wie ein kleines Sieb, das dort auf
Fensterbank lag. Neben dem Hörer. Und aus dem Hörer selbst fiel nun etwas
Metallisches heraus. Eine Kapsel. Die in etwa die Größe meiner Hand hatte. Sie
lag ganz ruhig da. Auf der Fensterbank. Neben dem Hörer. Und ich nahm die
Kapsel. Die auch ein Schraubgewinde hatte. In ihrer Mitte. Und schraubte sie auf.
Darin befand sich ein Stück Papier. Es war eingerollt. Wie eine Flaschenpost.
Und ich nahm es heraus. Und rollte es auf. Es war beschrieben. Ich las, was
dort stand. Dann schraubte ich die Sprechmuschel wieder an. Und wählte die
Nummer. Die auf dem Papier stand. Jemand nahm ab. Und ich ging. In die Leitung.
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