Als ich den Satz las, lehnte ich mich
zurück. Und ließ mich noch tiefer in meinen Sessel fallen. Ich saß in der
Eingangshalle eines Hotels. In einer Großstadt. Auf einem anderen Kontinent.
Eben noch hatte ich in einer Tageszeitung gelesen. Um mir ein Bild von den
hiesigen Verhältnissen zu machen. Dann stand ein Page vor mir. In einer roten
Uniform. Und überreichte mir ein Kuvert. Das auf einem silbernen Tablett lag.
Ich öffnete den Umschlag. Darin fand ich eine weiße Karte, bei der mir gleich
die Schwere des Papiers auffiel. Der Satz, den ich nun mehrmals las, war mit
einer Feder geschrieben. Die Schrift hatte einen eigentümlichen Schwung und
wirkte routiniert. Sodass ich hinter der Mitteilung jemanden vermutete, der
häufig und viel schrieb. Mit der Hand. Mit einer Feder in der Hand. Ich sah mich
um. Und musterte die anderen Gäste in der Halle. Ich versuchte, einen
Zusammenhang herzustellen zwischen der Nachricht und einem der Anwesenden. Aber
da war niemand. Niemand, der wiederum auch mich in Augenschein nahm. Um meine
Reaktion zu beobachten. Alle schienen beschäftigt. Oder vertieft. In eigene
Dinge. Doch wer war derjenige, der mir die Nachricht brachte? Ich ging zur
Rezeption. Und erkundigte mich nach dem Pagen. Der ja erst vor wenigen Minuten
an mich herangetreten war. Man könne mir nicht weiterhelfen. Nachrichten würden
in diesem Hause nur elektronisch übermittelt. Direkt auf den Bildschirm. Im
Zimmer. Ich überlegte einen Moment. Und sah auf die Karte. Um den Satz ein
weiteres Mal zu lesen. Dann sprach ich ihn laut. In den Raum. Und nichts blieb.
Was es war.
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