Ich laufe. Auf Grund. Der Boden ist weich.
Und sandig. Manchmal fasst eine Alge nach meinem Fuß. Dann bleibe ich kurz
stehen. Weil sie mich sanft hält. Meine Befreiung jedoch ist ein Leichtes. Diese
kurzen Momente des Innehaltens genieße ich. Sehr. Ohne die Algen käme ich nie
zum Stillstand. Mein Laufen, mein Gehen währt immer. Ich habe alle Meere durchlaufen.
Und immer ist das Meer über mir. Denn ich laufe ja auf Grund. Ich mag die
verborgenen Orte. Hier unten. Es sind nur noch ein paar Fische. In diesen
Tiefen. Die mich begleiten. Was ich auch mag, sind Wracks. Die ich nahezu
täglich finde. Ich betrete die Schiffe. Und sehe mich um. Dabei belasse ich alles
so, wie ich es vorgefunden habe. Nur das Sehen ist mir wichtig. Ich wüsste
sowieso nicht, wohin mit den Dingen. Ich durchwandere die Schiffe. Und sehe mir
die Frachträume an. Die Kabinen. Kajüten. Maschinenräume. Manchmal gibt es
Speisesäle. Dort finde ich Teller. Gläser. Besteck. Manchmal sitzen auch
Menschen an den Tischen. Sie unterhalten sich. Und ich lausche ihrem Gespräch.
Kurz vor dem Untergang. Heute zieht es mich Richtung Island. Ich möchte die
Kontinentalspalte durchschreiten. Das Wasser ist hier ganz klar. Und meine
Augen reichen weit. Und erfassen alles. Morgen werde ich mich Richtung Pazifik
aufmachen. Ich habe Sehnsucht nach einem bestimmten Fisch. Nach seiner Farbe.
Und immer wird das Meer über mir sein. Und ich glücklich. Am Boden.
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