Eine Fläche. Ich denke zunächst einmal an
den Tisch. Hier. Direkt vor mir. Das ist ganz offensichtlich. Und ganz nah. Ja.
Es ist erstmal das Naheliegendste. Und auch Greifbarste. Auf dieser Fläche gibt es eine Anordnung. Von
verschiedenen Gegenständen. Die diese Fläche auch mit markieren. Sie weisen
teilweise über die Fläche hinaus. Indem beispielsweise Blätter über die Kanten
hinausragen. Oder der Karteikasten leicht übersteht. Und gleichzeitig die
Grenze markieren. Das zeigt: Es gibt ein Gleichgewicht. Im Kantenbereich. Das
sehr fragil ist. Wenn der Gegenstand, der auf dieser Fläche liegt, zu sehr über
die Kante hinausragt, also wahrscheinlich zu über 50 % (aber das kann ich gar
nicht so genau bestimmen), dann fällt er hinunter. Das heißt: Die Fläche hält.
Da liegt etwas auf. Und die Fläche ist ein Ort, wo ein Gegenstand zur Ruhe
kommen kann. Ob das dann seine Bestimmung ist, sei einmal dahingestellt. Aber
es könnte so etwas sein wie eine Zwischenanordnung. Die Fläche bietet dem
Gegenstand eine Position, die etwas mit Ruhe zu tun hat. So lange da keine
anderen Einwirkungen kommen. Andere Kräfteverhältnisse wirken. Wie etwa ein
Ruckeln. Oder Wind. Der aufkommt. Durch ein Fenster. So etwas in der Art. Ich
kann auf eine Fläche schauen. Von oben. Ich kann unter die Fläche schauen. Dann
ist es aber nicht mehr die Fläche. Nicht mehr die Fläche. Sondern es ist eben eine andere Fläche. Nicht mehr die,
auf die ich von oben draufschaue. Sie wird wenig Reibung bieten (da bin ich mir
aber nicht sicher). Ich denke an Eisflächen. An eine Rasenfläche. Seeflächen. Und
Oberflächen. Auf meiner Fläche habe ich Dinge angeordnet. Und diese Anordnung -
oder überhaupt die Präsenz der Gegenstände auf dieser Fläche - markieren etwas.
Sie machen die Fläche zu etwas Bestimmtem. Oder Bestimmbareren. Eine völlig
leere Fläche wäre in ihrer Funktion vielleicht auch erkennbar. Aber erst die
Objekte darauf definieren sie näher. Ich kann die Fläche auch anleuchten.
Ausleuchten. Und ich kann sie farblich verändern. Und ich könnte darauf spazieren
gehen. Oder irgendwelche Gegenstände hin und her schieben. Dann würden sich
vielleicht Spuren ergeben. Dann würde sich ein Muster ergeben. Irgendein
Bewegungsmuster. Auf dieser Fläche. Und dem könnte ich nachgehen. Und
überlegen, was die einzelnen Punkte sind. Für was sie stehen. Was das für ein
Geflecht ist, das sich da ergibt. Das wäre nachher (nach meiner Fertigstellung)
eine Art Karte. Eine Bewegungskarte. Ja, es könnte interessant sein, eine
solche Karte zu haben. Von meinem eigenen Tisch. Und es werden weitere
hinzukommen. Von anderen Tischen. Ich werde in Kantinen gehen, Bibliotheken
durchstreifen und Spielcasinos besuchen. Ich weiß jetzt, was zu tun ist. Ich
kartografiere die Tische. Dieser Stadt. Dann wage ich mich weiter. Hinaus. Bis
ich an die Kanten komme.
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