Orla Wolf

Orla Wolf
zuckerauge: ISSN 2569-9458

Dienstag, 23. Oktober 2018

Passage (3)


Die Straße grenzt an den Park.
Sein Brunnen liegt direkt hinter mir.
Ich bleibe stehen –
und blicke auf den Waschbeton eines mehrgeschossigen Hauses.
Seine grauschlierigen Wände bewegen sich.
Und etwas tritt daraus hervor.
Es sind Glühbirnen und Tierschädel.

Dann taucht etwas auf vor mir,
das mich sogleich umschließt.
Ich bin jetzt hinter Glas.
Etwas passiert mich hier.
Und ich betrachte gebannt meine Arme und Beine:
Mir ist ein Pelz gewachsen.

Und da ist eine Verbindung zwischen meinen Ohren und Händen.

Ich höre etwas.
Es ist unter der Straße und wächst dort.
Ich grabe danach, um es freizulegen.
Es sind Bäume.
Und durch einen Schacht gelange ich weiter nach unten.

Der Wald setzt sich hier fort.
Es riecht nach Moos.
Und ich sehe auch Farn.
Ich scheitele ihn.
Und in diesem Spalt stoße ich auf das Treibgut meiner eigenen Gedanken –
das ich länger betrachte, bevor ich wieder in meine Pupille zurückkehre.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.