Orla Wolf

Orla Wolf
zuckerauge: ISSN 2569-9458

Dienstag, 9. Oktober 2018

Landschaftsphänomen (2)


Von hier oben sehe ich Zeichen,
die langsam auf der Ebene sichtbar werden.
Es ist ein Name.
Ich lese ihn als eine Konstruktion von Zärtlichkeit.
Und meine Augen beginnen, meine Nerven damit zu vernähen,
bis etwas Verstecktes sich zeigt.

Man hat es in feierliches Licht getaucht.
Es ist eine verlassene Stadt, die – aus der Höhe betrachtet –
wie eine Kulisse wirkt.
Man hat ihre Wände mit dem Mark der Straßen bezogen.
Ich sehe länger dorthin – und wohne dem Erscheinen eines Gesichtes bei.
(das sich im Labyrinth der Straßen und Wege abzeichnet)

Es wird mir später (in einer traumumstandenen Sprache)
von den Türen eines Hochhauses berichten.

Dorthin gehe ich.

In seinem Inneren schaue ich gebannt auf eine Leinwand.
Ein Film läuft, und Bilder erreichen mich.
Im Schein der Novembersonne erträumen sich verschaltete Hirne eine Keilschrift.
Zeichen zeichnen sich ab.
Und jetzt ist der Name, den ich auf der Ebene sah, auch hier.

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