Das Instrument, dieses Messinstrument, ist nicht
mehr auffindbar. Nirgends. Als ich aufwachte, stand die Sonne bereits sehr
hoch. Und ich hatte ein Treffen verpasst. Dass es allen so ging und keiner mehr
die Zeit kannte, erfuhr ich erst später. Der Wecker, der auf einer Holzleiter
neben meinem Bett stand, war jetzt zeitlos. Leer. Denn als ich ihn in die Hand
nahm, blickte ich in ein weißes Gehäuse. Es gab kein Zifferblatt. Keine Zeiger.
Ich lief in meiner Wohnung umher. Und suchte meine Armbanduhr. Vergebens. Ich
fuhr meinen Rechner hoch. Auch dort keine Uhrzeit mehr. Und als ich in die
Suchmaschine „Aktuelle Uhrzeit“ und dann „Uhr“ eingab, ergab beides null
Treffer. Ich verließ das Haus. Zwei Straßen weiter blieb ich an der Kirche
stehen. Der Turm war nackt. Entuhrt. Ich fuhr zum Bahnhof. Einem jener Orte, wo
die Zeit das bindende Element ist. Und sich Menschen und Züge synchron an einem
Gleis einfinden. Fortan käme man auf gut Glück hierher. Wahrscheinlich würde man
warten müssen. Ohne zu wissen wie lang. Die Zeit (das erfuhren wir später)
hatte sich eingeholt. Und war dann in sich selbst gegangen.
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