Ich befinde mich in einem Raum, der aus
zahllosen Nischen besteht. Und in jeder einzelnen ist etwas. Das spüre ich. Das
Licht hier ist gedimmt. Sodass die Nischen nicht richtig ausgeleuchtet sind. So
habe ich, während ich an ihnen vorbeiziehe, nur eine Ahnung. Es ist noch nicht
der richtige Zeitpunkt, um alles näher in Augenschein zu nehmen. Denn ich
möchte mir erst einen Überblick über die Ausmaße des Raums verschaffen.
Zurückgehen kann ich später. Zurückgehen kann ich nicht. Aber dahin komme ich erst
später. Denn ich bewege mich vorerst (bevor dies geschieht) noch viele
Kilometer durch den Raum. Und noch immer ist sein Ende, markiert durch eine
Abschlusswand oder Tür, nicht in Sicht. So gehe ich weiter. Und passiere zügig
die zahllosen Nischen. Weil mich mehr und mehr eine Ahnung beschleicht: Ich
habe es hier mit einem atypischen Raum zu tun. Der immer wieder Wände einzieht.
Hinter mir. Um sich nach vorne unendlich zu öffnen. Nach einer weiteren Stunde
merke ich, dass meine Kräfte allmählich nachlassen. Und ich auch so etwas wie
Unmut verspüre. Ich möchte nicht weiter auf ein Ziel zulaufen, das sich mir
vermutlich nie zeigt. Und so bleibe ich stehen. Und drehe mich nach links. Die
Nische ist jetzt direkt vor mir. Und langsam gehe ich auf sie zu. Und betrete
sie. Ich habe nicht damit gerechnet, dass auch hier Wände hinter mir wachsen.
Aber genau das geschieht. Und so stehe ich in der Nische. Und der Weg in den
Gang, den Raumgang, ist mir versperrt. Sofort denke ich an eine ausweglose Gefangenschaft
in dieser Zelle. Und nichts anderes ist die Nische jetzt für mich. Ich suche
die Wände ab. Ich suche sie ab nach Zeichen von Durchlässen, Öffnungen, Licht oder
Luft. Aber da ist nichts. Ich lehne mich an eine Wand. Um mich ein wenig
auszuruhen. Und meine Gedanken zu ordnen. Ich führe jetzt ein Nischendasein. Geht
es mir durch den Kopf. Und ich versuche, anders zu denken: Wenn die Wände
hinter mir herabfallen, während ich vorwärts gehe – so öffnen sie sich doch vielleicht,
wenn ich rückwärts gehe. Und so geschieht es.
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