für
Deva
Ich
sitze auf einem hellen Fell. Und schließe die Augen. Dann gerate ich in Bewegung.
Und gleite durch zahllose Räume und Zeiten. Jetzt befinde mich in einem Wald.
Und folge dem Lauf eines Flusses. Dann taucht vor mir ein Stein auf. Er hat die
Form eines Rades. Ein Mühlstein. Das ist das Rad der Zeit, erkenne ich. Es
bringt hervor, bewahrt und nimmt wieder auf. Dann finde ich mich ein. An einem neuen
Ort. Ich stehe in einem Kristall. Er umhüllt mich wie eine Blase. Und hat das Ausmaß
einer Kathedrale. Ich bin jetzt in der Mitte des Raums. Und frage mich, welches
Fundament mich hier trägt. Ich blicke hinunter und sehe, dass es meine eigenen
Handflächen sind, auf denen ich stehe.
An
der hinteren Wand der Kathedrale erscheint nun eine Kugel. Ich gehe näher
heran. Sie ist ganz aus Gold. Und von ihr geht eine wohltuende Wärme und Ruhe aus.
Ich richte meine Handflächen in ihre Richtung. Schon steht unsere Verbindung.
Es strömt in meine Hände. Ich sehe
Wellen und Strahlen. Rot und Gold. Und dann halte ich die Kugel in meinen
Händen.
Ich
blicke hinaus. Ins Felsmassiv. Hinter der Kathedrale. Es brodelt und grollt. Etwas
geht vor, da draußen im Fels. Dann zieht sich plötzlich alles zusammen. Einatmen.
Ausatmen. Und entlädt sich in einer Explosion. Die ganze Felsenkette zerspringt.
Jetzt erst sehe ich, wie tief das Massiv in die Erde reicht. Vor mir Krater, Gestein
und Staub. Dann kommt etwas zum Vorschein. Ein Flügelwesen, das sich aus den Trümmern
erhebt. Es kann mit seinen Flügeln die Erde bedecken. Und es wird dunkler, als
es langsam über mich fliegt. Alles ist jetzt in ein rotgoldenes Licht getaucht. Ich
betrachte die Unterseite seiner Flügel: Was ich vorher für das steinerne Rad
der Zeit gehalten habe – den Mühlstein – zeigt sich mir jetzt anders: Die Zeit
ist nichts anderes als ein Flügelschlag seiner Schwingen.
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