Orla Wolf

Orla Wolf
zuckerauge: ISSN 2569-9458

Dienstag, 19. Januar 2016

Fahrt



Ich sitze in einem Zug. Mir gegenüber eine Person. Sie hat eine blaue Tasche neben sich stehen. Einen Stoffbeutel. Ich vermute Arbeiten darin. Hefte. Papierbögen. Beschrieben. Sie werden geprüft. Und zurückgegeben. Mit einer Zahl darunter. Das ist das Urteil. Es entscheidet, wer weiterkommt. Ich habe meine Arbeit noch immer nicht zurückbekommen. Ich warte. Ich weiß gar nicht mehr, worüber ich schrieb. Damals. Der Inhalt ist völlig verblasst. Es müssen Jahre, Jahrzehnte vergangen sein. Seitdem. Soweit ich mich erinnere, müsste das Resultat die Voraussetzung für das sein, was ich seitdem tue. Also verstehe ich den Zusammenhang nicht. Irgendetwas scheint durcheinander geraten zu sein. In der Zeit. Mit der Zeit. Vielleicht befindet sich meine Arbeit in dieser Tasche. Der blauen. Dort. Auf dem Sitz gegenüber. Ob sie mittlerweile bewertet wurde? Ich könnte die Person fragen. Sie sieht mich an. Möchten Sie, dass sich Ihr Resultat in dieser Tasche befindet? Ist es denn noch gültig?, frage ich. Wie sollten Sie sonst in diesem Zug sitzen?

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