Du
bist bis an den Rand gegangen. Dorthin, wo die Stadt ausläuft und auf
Sendemasten trifft, die hier in einem Park beieinander stehen. Du hast dich
zwischen zwei dieser Masten gestellt und bist gleich unter Hochspannung
geraten. Die Haare haben dir zu Berge gestanden. Ein Massiv. Wir sprachen
darüber, auf dem Gipfel ein Kreuz anzubringen. Wir fanden keine abschließende
Antwort, ob dieses Gipfelkreuz Blitze anziehen oder ableiten würde. Die Frage
gewann an Bedeutung, da ein Gewitter aufzog. Wir stellten uns vor, du würdest
die Blitze einleiten in dich, so dass sie dich durchzogen von Kopf bis Fuß bis
in den Boden hinein. Weiter in die Erdkruste, den Erdmantel bis in den
Innenkern und sich dort sammeln und potenzieren zu einem gigantischen Irgendwas. Und während wir sprechen,
stehst du derweil weiter dort zwischen den Masten, dein Haar wieder
wohlgeordnet. Unter deinen Füßen beginnt es zu zündeln und die Stadt, auf die wir
von hier blicken, ist jetzt taghell. Ein Funkenschlag über der Gesamtstadt.
Alles verglimmt. Wir sehen uns an und ich frage, ob Asche essbar ist. Und dein
Verdauungsapparat diesen Vorgang rückgängig machen kann. Oder du Beton gebären
kannst. Flüssig und formbar. Du spuckst auf den Boden und es wird zu etwas
Kristallinem. Du greifst danach. Du zuckst. Deine Hände bluten. Das Blut ist
grün. Wie Chlorophyll, das auf den Boden tropft. Und vor uns sprießen Moose und
Farne. Später üppiges Gras. Wir sitzen in einem Garten, den wir seither unser Eigen nennen.
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