Ich durchwandere dieses Gebiet. Und dann
sehe ich eine Erhebung. Das ist der Kegel. Er ist der Grund meines Hierseins.
Ich stehe jetzt an seinem Fuß und bewege mich langsam bergauf. Ich meine, in
einer Spirale zu gehen. Und nach mehreren Stunden, die ich nicht genau bemessen
kann (die Zeiger meiner Uhr sind unterwegs vor- und wieder zurückgesprungen)
habe ich die Spitze des Kegels erreicht. Eigentlich ist es keine Spitze – sondern
vielmehr eine Abbruchkante, von der aus ich in den Berg hineinsehen kann. Irgendwo
muss der Aufzug sein, mit dem ich im Innern des Kegels nach unten fahren kann -
bis zum Grund. Und da sehe ich eine gläserne Kabine, die an Seilen lautlos in
die Tiefe schwebt. Ich drücke den Knopf. Ein Signal ertönt, der Aufzug kommt,
und schon fahre ich. Unten öffnet sich die Kabine, und ich stehe in der
Abfertigungshalle eines Flughafens - eines Zentralflughafens, wie ein Schild an
der gegenüberliegenden Wand verlauten lässt. Ich gehe die Reihen ab - von Schalter zu
Schalter - und sehe mich um. Ich kenne keine der Fluggesellschaften, die hier operieren. Und auch die Destinationen
auf den Tafeln habe ich noch nie gehört: Opema. Ninaku. Batatista. An vielen
Schaltern haben sich Schlangen gebildet. Mir fällt auf, dass niemand Gepäck
dabei hat. Die Passagiere gehen an die Schalter, und irgendetwas geschieht dort
mit ihren Händen. Ich trete näher heran, um es herauszufinden. Auf ihrer linken
Handfläche ist jetzt ein Barcode. Mir ist nach einem warmen Getränk und etwas
Süßem. Ich betrete ein Café und nachdem ich bestellt habe, reiche ich der Bedienung meine Kreditkarte.
Sie gibt mir zu verstehen, die Karte wieder einzustecken, zeigt jedoch auf
meine rechte Hand. Mit einem Gerät, das einem Scanner gleicht, erhalte ich
einen Barcode. Er ist auf der rechten Handfläche. Ich spüre nichts davon. Und
trinke meinen Kaffee und esse das Stück Marmorkuchen dazu. Danach fühle ich
mich besser. Ich gehe zurück in die Halle und stelle mich vor die Tafel mit den
Abflügen. Jemand spricht mich an. Was mein Ziel sei, möchte er wissen. Ich
zucke mit den Schultern. Er zeigt mir eine Karte, auf der augenscheinlich
Kontinente abgebildet sind, die ich von den Umrissen her jedoch nicht kenne.
Und er bittet mich, auf ein Ziel zu zeigen. Mein Finger wandert nach
Nordwesten. Dann zeige ich auf einen Punkt. 115, sagt er und wünscht mir einen
guten Flug. Ich gehe zu Schalter 115. Dort erhalte ich mein Ticket in Form
eines Barcodes. Diesmal ist er auf meiner linken Handfläche. Bis zum Start sind
es noch 50 Minuten. Niemand kontrolliert mich. Ich bin jetzt am Gate. Kurz vor dem
Boarding wird mein Name aufgerufen und man scannt meinen Barcode. Über die
Gangway gelange ich in die Maschine. Mein Sitz ist 7D. Ich bin der einzige
Passagier.
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