Orla Wolf

Orla Wolf
zuckerauge: ISSN 2569-9458

Mittwoch, 12. November 2014

Kübelwesen



U2. 2 Minuten. Gleis 3. Noch eine Treppe. Rolltreppe nach oben. Der Bahnsteig. Wir warten. Wir warten in Mänteln.  Es ist Winter. Wir warten. Wir warten ohne Strümpfe. Es ist Sommer. Wir warten. Es zieht. Es ist Herbst. Wir warten. Es riecht gut. Der Frühling. Ich nehme Platz. Ganz links auf der Bank. Heute riecht es nicht gut. Neben mir der Mülleimer. Aceton. Ich rücke ab. Schon mal in der Mitte gesessen? Kann mich nicht erinnern. Jetzt rieche ich nichts mehr. Bemerke aber, dass sich jemand über den Eimer beugt. Und hineinschaut. 1 Minute. Die Bahn. Eine kurze Fahrt. Stadtmitte. Ausstieg in Fahrtrichtung rechts. Auch hier direkt am Gleis ein Mülleimer. Jetzt zwei Betrachter – vornübergebeugt. Ich gehe weiter. Richtung Treppe. Ich drehe mich nochmal um. Jetzt sind sie schon zu dritt. Ich nehme zwei Stufen auf einmal. Oben angekommen. Die Kreuzung: Links die Bäckerei. Rechts der Imbiss. Das Reisebüro. Der Blumenladen. Der nächste Mülleimer. Umstanden von 4. Hier ist die Tür. Das Büro. Der Bildschirm. Bis Mittag. Dann Ausgang. 30 Minuten. Pasta. Ein Glas Bier. Hier nebenan stehen sie schon zu sechst. Wieder im Büro. Ein Blick aus dem Fenster. Einer allein. Gegenüber. Wieder vornübergebeugt. Es ist 18.30 Uhr. Zurück zur Station. U2. 3 Minuten. Gleis 2. Die Bank. Hier sitze ich rechts. Es riecht nicht. Aber man schaut wieder hinein. Hier vier. Die waren schon da, als ich ankam. 1 Minute. Ich stehe auf. Jetzt sind wir zu fünft. Ich beuge mich vornüber. Ich sehe. Und ich sehe. Und ich sehe, dass es gut ist.

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