Orla Wolf

Orla Wolf
zuckerauge: ISSN 2569-9458

Mittwoch, 3. Februar 2016

Arena





Ich blicke auf die Ziffern eines Radioweckers. 07:18. Ich liege in einem Bett, das weiß bezogen ist. Es gibt einen Schreibtisch, einen Stuhl, einen Fernseher, ein Telefon und eine Schrankwand. An den Wänden hängen Fotografien. Von Bauwerken. Die ich nicht kenne. Wie alles hier in diesem Raum. Ein Raum, der den Anzeichen nach ein Hotelzimmer ist. Ich schlage die Bettdecke zurück, stehe auf und gehe ins Badezimmer. Ich blicke in den Spiegel. Und atme aus. Das Telefon klingelt. Eine Frauenstimme: Der Wagen holt Sie in 30 Minuten ab. Frühstücken Sie heute? Ich verneine. Im Schrank finde ich mehrere Anzüge, Hemden, Unterwäsche und Socken, drei Krawatten, zwei Paar Schuhe. Ich ziehe mich an. Auf dem Schreibtisch eine Tasche. Ich nehme einen Stoß Blätter heraus. Ein Manuskript. Ich überfliege es. Das Thema ist mir gänzlich unbekannt. Dann wieder das Telefon: Der Wagen ist jetzt da. Ich nehme die Tasche und gehe hinunter. Ein dunkelgraues Fahrzeug.  Der Fahrer nickt mir zu. Ich steige ein. Der Wagen setzt sich in Bewegung. Ich höre keine Fahrgeräusche. Wir gleiten durch einen städtischen Raum. Wo sind wir hier? Der Fahrer zeigt keine Reaktion. Dann ein Park. Eine Anhöhe. Ein größerer Gebäudekomplex. Wir fahren in eine Tiefgarage. Der Wagen hält. Nehmen Sie den Aufgang B1. Und gehen Sie dann zu E5. Man erwartet Sie dort. Es ist alles ausgeschildert. Dann stehe ich vor E5. Und blicke hinein. Es ist ein großer Saal. Mehrere Ränge. Mit etwa 500 Plätzen. Alle besetzt. An der Tür ein Plakat. Das bin ich. An den Namen kann ich mich nicht erinnern. Und woher die Titel? Ich werde einen Vortrag halten. Hier. Jetzt gleich. So das Plakat. Über etwas, das ich nicht kenne. Ich blättere im Manuskript. Doch schon werde ich in den Saal gebeten.

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