Orla Wolf

Orla Wolf
zuckerauge: ISSN 2569-9458

Mittwoch, 3. Juni 2015

Plasma



Heute ist kein Wochentag. Auch kein Sonn- oder Feiertag. Ich stehe auf. Gehe auf die Straße. Sie ist ganz leer. Dort hinten sehe ich die Luke. Und steige hinab. In das Kanalsystem. Es ist symmetrisch angeordnet und von engmaschiger Struktur. Ich vernehme ein Wehen. Es klingt wie ein Schneegestöber. Und ist direkt über mir. Jetzt knarrt es. Das ist die Zeit. Sie macht solche Geräusche. Ich bin in der Randschicht. Unter der Zeit. An der Decke sehe ich eine gläserne Masse. Aus Stunden, Tagen, Monaten, Jahren. Äonenschwer. Ich trete näher heran. Winzige Felder. Aus denen es strömt. In die anderen Felder hinein. Ein Tag strömt in eine Stunde. Und wieder zurück. Dann in ein Jahr hinein. Und fließt dann in eine Sekunde. Oszillierende Wechselfelder. Verschaltet zu Zeitkorridoren. Dann sind da noch die weißen Flächen. Die Raum geben für gleich, morgen, in einem Jahr. Ich könnte sie mit nach oben nehmen. Wüsste jedoch wenig damit anzufangen. Dort hinten ist eine Metallspirale. Mit einer Schraube daran. Ich drehe sie. Höre Pumpen. Und sich öffnende Ventile. Dann ein Flackern. Hinten im Gang. Das ist der Tag. Den ich da sehen kann.

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