Das kam mir verwaschen vor. Länger
schon. So auch heute: Wenn ich draufschaue, verschwimmt es mir. Was ich meine,
ist das Haus gegenüber. Im Herbst hat es angefangen. Da ist es anders geworden. Ich habe aus dem Fenster gesehen. Und es
nicht wiedererkannt. Weil plötzlich Teile fehlten. Die Fenster im zweiten Stock.
Zwei Balkone im Vierten. Die Haustür halbiert. Das wird der Nebel sein, dachte
ich damals im Herbst. Dann kam die Sonne heraus. Das Haus blieb so. Ich ging
ins Bad. Augen waschen. Alles ganz klar. Das Haus aber nicht. Gestern Abend bin
ich in mein Wohnzimmer gegangen. Ich habe das Licht eingeschaltet. Und bin
zurückgewichen. Weil plötzlich Teile fehlten. Das linke Fenster. Zwei
Regalreihen im Bücherschrank. Das Sofa halbiert. Das wird die Müdigkeit sein,
dachte ich. Und setzte mich. Das Zimmer blieb so. Ich ging ins Bad. Zähne
putzen. Und sah in den Spiegel. Ich schrie. Weil plötzlich Teile fehlten. Mein
Haar. Das linke Auge. Der Mund halbiert. Ich stützte mich auf das Waschbecken.
Sah mich lange an. Und blieb so.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.