Ich hatte gerade bei den Deftigen Hauptspeisen das
Rindergoulasch, das Sauerfleisch oder auch die Königsberger Klopse näher in
Betracht gezogen, als sie weiter unten auf der Seite auftauchte: Die
Speisespinne. Was ist eine Speisespinne?, fragte ich den Kellner. Dazu könne
und dürfe er mir leider nichts sagen. Das erschien mir doch recht ungewöhnlich
für ein Restaurant. Und äußerte das auch. Ein geheimes Rezept, entgegnete er.
Ob denn die Speisespinne schon mal jemand bestellt habe, wollte ich wissen. Das
komme vor. Von Zeit zu Zeit. Ob er sie mir empfehlen könne? Dazu sei er nicht
befugt. Ob die Speisespinne denn frisch sei? Frisch zubereitet. Darauf könne
ich mich verlassen. Ich wartete. Trank bereits mein drittes Getränk. Dauert es
noch lang?, wollte ich wissen. Ich müsse mich noch ein wenig gedulden. Es sei
ja die Spezialität des Hauses. Da müsse ich ein wenig Zeit mitbringen. Aber es
lohne sich ja. Das Warten. Dann spürte ich etwas in meinem Haar. Und griff
hinein. Es fühlte sich ganz klebrig an. Und da waren Fäden zwischen meinen
Fingern. Der Kellner kam. Mit einem leeren Teller. Und als ich an mir
heruntersah, waren meine Beine schon ganz versponnen.
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